Gemeinsame Erklärung zur aktuellen Situation im DRV

Wir sind erschüttert über die Berichterstattung des SPIEGEL und des SWR zu den Vorgängen innerhalb unseres Verbandes und dem daraus resultierenden Schaden für das gesamte deutsche Rugby.

Die Solidarität unserer Vereine gilt unseren Athletinnen und Athleten in allen deutschen Rugby-Nationalmannschaften. Das Ansprechen von Fehlentwicklungen und die Kritik an Handlungen der Verbandsführung ist ein Recht der Athletinnen und Athleten und muss vollumfänglich gewährleistet sein. Es erfüllt uns mit großer Sorge, dass Rafael Pyrasch und Christopher Korn den Weg an die Öffentlichkeit suchen mussten, um die in den Medien dargestellten Missstände in unserem Verband aufzuzeigen. Das Statement des Geschäftsführers von Athleten Deutschland e.V., Johannes Herber, zeugt von der Ernsthaftigkeit der bestehenden Vorwürfe und sollte Anlass für eine ernsthafte und umfassende Untersuchung sein.

Wir sind erstaunt, dass diese Vorwürfe für das DRV-Präsidium scheinbar ausgeräumt sind und der Fall abgeschlossen sein soll.

Wie konnte das DRV-Präsidium innerhalb weniger Stunden alle Vorwürfe sorgfältig untersuchen, wenn sich die Betroffenen nicht vorher an das Gremium gewandt haben?

Was haben die Ergebnisse der Untersuchungen des DRV-Präsidiums ergeben?

Wann wird den Mitgliedern des DRVs ein lückenloser Bericht mit den Untersuchungsergebnissen zur Verfügung gestellt?

Seit wann sind die Vorwürfe den Mitgliedern des Präsidiums, insbesondere dem DRV-Präsidenten, Harald Hees und dem Vizepräsidenten Leistungssport, Michael Schnellbach bekannt und welche Maßnahmen sind diesbezüglich ergriffen worden?

Für die Kontrolle des DRV-Vorstandes Manuel Wilhelm und Jens Poff ist und bleibt das DRV-Präsidium zuständig. Wir begrüßen daher die Haltung der Präsidiumsmitglieder Anna Ronshausen (DRF) und Christopher Molzahn (RBA), die laut Bericht des SPIEGEL den Vorgang weiterhin untersuchen wollen.

Wir fordern das DRV-Präsidium mit größtem Nachdruck auf, alle bestehenden Vorwürfe bis spätestens zum DRT im Juli 2021 transparent und lückenlos aufzuklären und einen dazugehörigen Bericht vorzulegen.

Die Rugbyvereine bzw. Abteilungen:

gez. Turn- und Sportverein Handschuhsheim 1886 e.V.
gez. Wiedenbrücker Turnverein e.V. von 1887
gez. Deutscher Sportverein Hannover gegr. 1878
gez. Berliner Rugby-Club
gez. Rugby Club Leipzig e.V.
gez. Rugby Sport Verein Köln e.V.
gez. Rugby Club Oranien Raptors (RC Oranien Raptors) e. V.
gez. Berliner Sport-Verein 1892 e. V.
gez. SPORT CLUB SIEMENSSTADT BERLIN
gez. Rugby-Club Berlin Grizzlies e.V.
gez. Coepenick Captains
gez. Rudergesellschaft Heidelberg 1898 e.V.
gez. Sport – Club Germania List von 1900 e.V.
gez. Heidelberger Ruderklub 1872 e.V.
gez. Hamburger Rugby-Club von 1950 e.V.
gez. Verein für Rasenspiele von 1906 e. V.
gez. RUGBY-CLUB Rottweil
gez. TSV Victoria Linden e.V. von 1900
gez. Rugby-Verband Brandenburg e.V.
gez. Berlin Bruisers e.V.
gez. BERLINER SPORT-CLUB e.V.

Wir, der TSV Victoria Linden e.V, schließen uns dem Aufruf der anderen Vereine an. Wir zweifeln zudem an, dass das Präsidium in seiner jetzigen Zusammensetzung dazu in der Lage ist diese Aufarbeitung durchzuführen. Auf Grund der Stellungnahme des Präsidiums vom 14.05.2021 ist die Klärung des Sachverhaltes durch eine unabhängige Institution zwingend geboten.  Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, sehen wir die Verantwortlichen als nicht mehr tragbar in Ämtern des Deutschen Rugby Verbandes an und fordern personelle Konsequenzen.

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