Bei schlechten Witterungsverhältnissen kämpften die Zebras sehr tapfer und waren bis zur 60. Minute auf Augenhöhe mit dem RC Leipzig.
Trotz sorgfältiger Vorbereitung und der Regieanweisung Straftritte zu vermeiden wurden viele kleine Fehler gemacht, die bereits in der 8. Minute durch einen Straftritt für Leipzig bestraft wurden. Leipzig griff immer wieder an und die Jungs aus Linden verteidigten eisern und mit viel Einsatz. In der 27. Minute wurde der Ausgleich ebenfalls durch einen Straftritt der Zebras zum 03: 03 erzielt. Die fast 50 mitgereisten Fans aus Linden waren begeistert und feuerten die Zebras lautstark an. Leipzig zeigte in dieser Phase des Spiels Nerven und wirkte verunsichert. Die Victorianer machten Druck und wurden nach wiederholtem Abseits der Sachsen mit einem weiteren Straftritt belohnt. Dieser wurde ebenfalls von Finn Dieckmann erfolgreich in Punkte verwandelt. Der Rekordmeister lag somit 06 zu 03 in Führung und eine Überraschung lag förmlich in der Luft.
Die Führung war jedoch nur von kurzer Dauer, denn in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kam der RC Leipzig zum ersten Versuch und ging 08:06 in Führung.
Nach der Halbzeit setzen die Sachsen noch einen drauf und überrumpelte die gute Lindener Verteidigung mit einem Überkick zum 13:06
„Im Gedränge waren wir klar überlegen und es ist für mich unverständlich unter welchen Bedingungen und Umständen in der zweiten Halbzeit auf passives Gedränge umgestellt wurde. Ärgerlich ist auch das einige Spieler verletzt wurden und wir somit unser, bis dahin gut funktionierendes System, umstellen mussten.“ (OT Jens Himmer)
Der Verbinder Lars Schuhmann und auch die Nummer 8 Cornelius Jansen van Rensburg mussten verletzt ausgewechselt werden. Ethan Jantijes verletzte sich an der Schulter, setzte das Spiel aber auf Nummer 10 fort.
Das passive Gedränge und die verletzten Spieler verunsicherten den Rekordmeister aus Linden zunehmend und die Spielordnung ging hierdurch etwas verloren. Die Leipziger nutzen nun vor allem das passive Gedränge, um die Bälle schnell in Punkte zu verwandeln. Zwei Versuche gelangen in direkter Folge aus dem Gedränge heraus.
Bis zu 67. Minute bestand für die Lindener die Hoffnung hier noch Punkte einzufahren oder sich mit einem defensiven Bonuspunkt zu belohnen. Doch die Leipziger wollten zeigen, wer hier der Herr im Hause ist und legten den Versuch mit Erhöhung zum 20:06.
Die Zebras kämpften weiter beherzt gegen die Leipziger Löwen an und verteidigten sehr gut. Erst in der Schlussphase setzten sich die Leipziger deutlich ab und erzielten in den letzten Spielminuten und in der 11-minutigen Nachspielzeit einen Triple-Schlag zum 39:06 Endstand.
Hier wäre auch mit der Unterstützung der mitgereisten Fans eigentlich mehr drin gewesen. So bleiben die Zebras weiter ohne Punktgewinn in der Rückrunde auf dem 7. Tabellenplatz. Das passive Gedränge hat die Jungs aus Linden aus dem Tritt gebracht und den Leipzigern mehr Möglichkeiten eröffnet. Victoria hat sich dazu entschieden die fragwürdige Entscheidung, einer Umstellung auf passives Gedränge, prüfen zu lassen. Vom Spielfeldrand war nicht zu erkennen, dass sich die ersten Reihe Stürmer der Leipziger verletzt hätten, eine Umstellung auf passives Drängen, ist nur dann regelkonform möglich, wenn keine spielfähige erste Reihe mehr zur Verfügung steht.
Nichts desto trotz muss man dem jungen Team von der Fösse Respekt zollen, die auch unter widrigen Umständen zu keiner Zeit aufgegeben, sondern stark gekämpft und geackert haben. Der Sieg für die Sachsen war verdient, ist jedoch etwas zu hoch ausgefallen. Inzwischen ist leider bekannt geworden, dass Ethan Jantjies eine Schulterfraktur erlitten hat. Ein weiterer Einsatz in der Rückrunde scheint somit kaum noch möglich. Die mitgereisten Fans attestieren der jungen Zebra-Herde die bisher beste Saisonleistung.
„Kein Vergleich zu dem Gesicht, der letzten Spiele. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt durften wir ganz heimlich auch noch auf einen Sieg hoffen.“ (O-Ton: Simone Stein, Fanbeauftragte)
„Aus meiner Sicht war das ein ganz klares Foulspiel an Ethan, welches lediglich den Zweck hatte ihn aus dem Spiel zu nehmen. Sehr ärgerlich und unnötig. In dieser Rückrunde ist wirklich der Wurm drinnen. Alles was in der Hinrunde super funktioniert hat, klappt jetzt einfach nicht. Hinzukommen Verletzungen, Krankheiten und fragwürdige Entscheidungen. „ (OT. Jens Himmer)
Der TSV Victoria Linden wünscht den verletzten Spielern gute Besserung und bedankt sich bei den Leipzigern und den Unparteiischen für dieses Spiel.
Nächste Woche geht es gegen den Tabellen-Achten aus St. Pauli, um die allseits bekannte Wurst.
Tim Holzapfel