Leider keine freudige Überraschung im Hamburger Stadtpark

Foto vom Spiel Victoria HRC aus der letzten Saison by Martin Schmidt

Mit einem sehr dünnen Kadar reisten die Zebras mit nur 18 Mann in die Hansestadt, wodurch die Wechseloptionen äußerst begrenzt waren.

Mit dem jungen Ole Steckmann konnte lediglich ein Hintermannschaftsspieler gestellt werden. Ansonsten waren mit Phillip Brand und Levi Konrath noch zwei weitere Finisher an Bord. Zunächst ging es für die Zebras sehr gut los und bereits in der 5. Minute wurde der erste Versuch für die Lindener Butjer zum 00:05 durch Routinier Karl Barth gelegt.

Doch der Hamburger Rugby Club hielt dagegen und legte bereits in der 10. Spielminute den Versuch zum Ausgleich und mit gelungener Erhöhung zur Führung zum 07:05.

Einige Jungs von den Zebras sind mit Erkältungsbeschwerden ins Auswärtsspiel gegangen. Als Eck-Dreiviertel debütierte der unerfahrene aber ambitionierte Akeem Tijani und machte sehr vieles sehr gut. In der Verteidigung war er jedoch leicht überfordert, was niemanden verwundern darf. Akeem ist ja erst seit Ende der Sommerpause beim Training und hat keinerlei Rugby-Erfahrung. Rausschieben, auf Linie Anlaufen, Abzählen und immer wieder schauen wie der Gegner steht waren alles komplett neue Dinge für ihn. Dennoch hat er einen guten Job gemacht und wir freuen uns sehr darüber ihn im Team zu begrüßen.

Die Hamburger spielten sehr aggressiv und erfahren und machte schnell die Schwachstellen in der Verteidigung der Zebras aus und nutzten diese clever und cool. Victoria hingegen verfiel in eine Art Schockstarre und die Versuche vom HRC fielen im Minutentakt. Bereits zur Halbzeit führten die Rot-Schwarzen von der Elbe mit 42:05.

mit dem Taxi nach… Ach nee mit dem Bus nach Hamburg

Zum Halbzeit-Tee wurden nochmals Anweisungen gegeben. Mit den beiden Youngstars Phillip Brand und Ole Steckmann wurde gleich zwei blutjunge Windhunde eingewechselt und im zweiten Durchgang lief es schon wesentlich besser für die Jungs von der Fösse. In Sachen Kampfgeist und mannschaftlicher Geschlossenheit ist dem dezimierten Team aus dem „schönen Linden“ absolut kein Vorwurf zu machen. Die Victorianer verkürzten dann auch kurz nach dem Wechsel durch Lars Schumann zum 10:42 und es blühte Hoffnung auf.

„In der ersten Halbezeit erwischten uns die Hamburger auf dem falschen Fuß und wir machten es Ihnen auch viel zu leicht. Im zweiten Durchgang war eine deutliche Steigerung zu erkennen und wir hatten einige Chancen, die wir leider nicht alle genutzt haben“, so Trainer Jens Himmer.

Die Hanseaten ließen sich hiervon jedoch nur wenig beeindrucken und nutzten weiterhin ihre Chancen zum 10:49. Dann ein schöner Stürmerversuch vom ebenfalls angeschlagenen Hakler Cengiz Sensis zum 15:49. Nur noch einen Versuch, um einen defensiven Bonuspunkt, für vier gelegte Versuche abzugreifen. Doch am Ende wurde dieser überaus verdiente Versuch einfach nicht gelegt.

Die Hamburger liefen hindessen noch zweimal ein, so dass am Ende ein 61:15 an der leicht verwitterten Anzeigetafel im Hamburger Stadtpark stand.

„Mit nur 18 Mann kann man ein Auswärtsspiel kaum gewinnen und es ist schmerzlich, dass einige Spieler gefehlt haben. Wir brauchen zukünftig einfach einen breiteren Kader und noch ein wenig mehr Biss.“ (OT Jens Himmer)

Der TSV Victoria Linden bedankt sich für eine harte aber fair geführte Partie bei den Gastgebern, dem Referee-Trio und den mitgereisten Fans.

Fazit: Victoria muss mehr Zähne und Krallen zeigen und wenn der Gegner es erfordert auch mal schmutzig spielen. Die Moral und der Kampfgeist bei den Zebras stimmten. Sehr schade, dass der mehr als verdiente Bonuspunkt nicht mitgenommen wurde. Mund abputzen und geduldig weiter machen.

Tim Holzapfel