Die Zukunftsplanung beim TSV Victoria Linden gestaltet sich momentan äußerst schwierig.
Es scheint eher unwahrscheinlich, dass ein Zweite Bundesliga Nord aufgebaut wird.
Eine Entscheidung des Sportgerichts über den eingelegten Protest von Victoria beim Spiel gegen Leipzig lässt weiterhin auf sich warten.
Eine Entscheidung zu Gunsten der Zebras würde die Tabellensituation nochmals ändern und ein Verbleib in der ersten Bundesliga Nord-Ost wäre möglich, aber noch ist nichts entschieden.
Eine weitere mögliche Option wäre die Aufnahme des Absteigers der 1. BL Nord Ost in die 2. BL Ost, welches mit sehr hohen Reisekosten verbunden wäre, da man mindestens 5 Ausfahrtsfahrten bis hin nach Leipzig und Dresden hätte.
Die vermehrt ausgesprochene Forderung nach einer eingleisigen ersten Rugby Bundesliga und einer damit verbundenen Liga Reform bleibt bisher ebenfalls ohne eine offizielle Reaktion.
So ist momentan nur eines völlig klar, nämlich das alles unklar ist.
„Es ist sehr schwierig in einer solchen ungeklärten Situation für die nächste Saison zu planen. Auch die Spieler werden hierdurch verunsichert und keiner weiß, wie es wohl weitergeht. Wir hoffen, dass es hier zeitnah zu Entscheidungen kommt, so dass wir eine gewisse Planungssicherheit haben. Momentan ist die Situation absolut unbefriedigend,“ sagt Steffen Rathmann, 1. Vorsitzender des TSV Victoria-Linden.
Die Zebras haben sich teilweise auch selbst in diese prekäre Ausgangssituation gebracht. Nach einer exzellenten Hinrunde, die man mit dem 6. Tabellenplatz und 14 Punkten abschloss, lief es in der Rückrunde zu keiner Zeit so richtig rund. Immer wieder fehlten Spieler verletzungs- oder krankheitsbedingt, so dass man eigentlich in jedem Spiel eine völlig neue Formation auf dem Platz hatte. So wurden in den bisherigen 5 Partien in der Rückrunde lediglich 1 defensiver Bonuspunkt geholt und kein Spiel gewonnen. Mit diesen sich ständige wechselnden Bedingungen ist es sehr schwer in einen Rhythmus zu kommen, geschweige denn Standardsituation zu trainieren oder Spielzüge einzustudieren.
„ Das hatten wir uns natürlich alle anders vorgestellt. Der jungen Mannschaft ist in keinem Fall ein Vorwurf zu machen. Die Einstellung und der Zusammenhalt sind unerschütterlich und als Trainer kann man sich nur darüber freuen eine solche Truppe zu haben. Das wir bei Victoria eine Seuche haben und es wirklich vor jedem Spiel Hiobsbotschaften über Ausfälle zu vermelden gibt, habe ich in dieser Form in meiner langjährigen Rugbykarriere noch niemals erlebt. Wir werden nun weiterarbeiten und sehen was kommen wird, denn die Zukunft ist aktuell völlig ungewiss.“ (OT Jens Himmer)
Passend zum O-Ton von Jens Himmer gibt es zwei weitere Spieler die gegen St. Pauli verletzt wurden und am kommenden Samstag gegen den Berliner Rugby Club nicht auflaufen werden. Mit Valentin Boeck und Tibor Näther gesellen sich gleich zwei 2.Reihe Stürmer in die lange Reihe der Verletzten.
Das Team wird sich somit fast automatisch aufstellen, jeder der spielen kann muss ran, auf welcher Position wird sich dann noch zeigen.
So wird der Berliner RC am Samstag auf eine stark dezimierte Zebra Herde stoßen. Das Victoria trotzdem immer für eine Überraschung gut ist, macht ein wenig Hoffnung. Die Jungs von der Fösse gehen dennoch als krasser Außenseiter in dieses Spiel. Mit Herzblut, Teamgeist und dem absoluten Willen können die Schwarz-Weißen dennoch aktiv etwas zu ihren Gunsten bewegen. Der Verbleib in der 1. Liga ist demnach noch nicht vollkommen abgeschrieben.
Aus diesem Grund brauchen wir nochmal Alle zur Unterstützung der Zebras am Spielfeldrand. Also bitten wir um zahlreiches Erscheinen am Samstag, den 06.05.2023 um 14:30 Uhr in der Fösse-Arena. Wir drücken die Daumen und freuen uns auf ein hoffentlich faires und spannendes Spiel.
Tim Holzapfel