Am Sonntag den 09.05.2022 stand das lang erwartete Auswärtsspiel gegen die Braun-Weißen aus Sankt Pauli an.
Wie erwartet wurde es ein sehr enges und spannendes Spiel, bei dem am Ende die Zebras die Nase vorne hatten.
Bis zur 19. Spielminute war es eine Partie die vor allem zeigte, dass beide Mannschaften sehr gut verteidigen können. Dann erzielte unser Youngstar Jeremie Küster endlich den ersten Stürmerversuch zum 00:05 aus Sicht der Lindener.
Die Überlegenheit im Sturm, wie wir sie noch aus dem 78-Spiel kannten, war wie weggewischt. Eigene Einwürfe in der Gasse wurden immer wieder zur Wundertüte und jedes Gedränge wurde heiß umkämpft. Es dauerte dann bis zur 35. Minute bis die nächsten Punkte, diesmal für Hamburg, fielen.
Johann Schünemann, die Nummer 10 von St. Pauli kam mit einer immensen Geschwindigkeit aus der Tiefe und war nicht mehr zu halten. Mit anschließend verwandelter Erhöhung stand es dann 07:05 für den Kiez-Klub.
Die fast 100 mitgereisten Zebra-Fans waren jedoch nur für kurze Zeit geschockt und machten eine richtig gute Stimmung im Rugby Stadion am Hamburger Stadtpark, in dem die Victorianer lautstark und weit hörbar angefeuert wurden. Ist es ein Open-Air-Konzert oder ein Star? Nee, nee Victorias Leute sind da.
Noch kurz vor der Halbzeit war es dann Felix Spindler der auf der Ecke einlief und „das Team“ und die Fans zum Jubeln brachte. Maximilian Gust erhöhte diesen tollen Versuch zum 07:12 für die Jungs aus dem schönen Linden.
In Durchgang Nummer Zwei war es dann zunächst wieder der Kiez-Klub, der zum 12:12 und mit Erhöhung zum 14:12 einlief (49. Spielminute).
Pauli lag somit vorne, doch die Fans aus Linden waren trotz Auswärtsspiel in Überzahl und pushten die Zebras nochmal zu Höchstleistungen. In der 55. Minute war es dann unser Hannes Adler, der die Fösse-Butjer wieder in Führung brachte 14:17, Maximilian Gust ließ sich die Chance nicht entgehen und legte nochmals 2 Punkte drauf (Erhöhung) 14:19.
War dies schon die Vorentscheidung???
Leider, Nein!!!
Obschon die Zebras, die leicht überlegene Mannschaft war, bescherte sie dem einen oder anderen mitgereisten Fan nochmals graue Haare, Schnappatmung und einen extrem hohen Puls.
Kurz vor Schluss durchbrach St. Pauli die Verteidigungsreihen der Zebras und ging in der 72. Minute mit erhöhtem Versuch 21:19 in Führung. Nur 4 Minuten später gelang Finn Dieckmann ein ansehnlicher Versuch zum 21:24 welcher ebenfalls durch Maximilian Gust zum 21:26 erhöht wurde.
Mit nur noch 4 Minuten auf der Uhr, wurden die Schwarz-Weißen nochmals nervös. Anstatt den Ball einfach nur zu halten, wurde dieser mehrfach gekickt und landete beim Gegner, der wiederum beherzt angreifen konnte. „Wann kommt denn nun endlich der Abpfiff ???“, fragten sich bestimmt alle Hannoveraner.
Die Köpfe der beiden Jensemänner (Jens Himmer und Jens Brömer, Anm. der Redaktion) wechselten zwischen tiefrot und kreideweiß und die Halsschlagadern traten hervor. Doch dann kam in der 83. Minute endlich der erlösende Abpfiff. Victoria hat dieses extrem wichtige Spiel gewonnen und unterstreicht hiermit nochmals die Aufstiegsambitionen.
Wir sind alle verdammt stolz auf die von Euch gezeigten Leistungen und den Sieg. Auch wenn die Punktemacher hier extra Erwähnung finden, war es ein kollektiver Sieg, an dem alle 22 Spieler gleichstark beteiligt waren. „Einmal Zebra immer Zebra“, oder auch „Don‘t stop, until you‘re proud“ (Erst wenn du stolz bist, gibst du Ruhe, frei übersetzt) sind hier die neuen Slogans der Zebras.
Die junge Mannschaft zeigte, in der Schlussphase Nerven und hat hier noch einige Hausaufgaben zu machen, bevor die Erstligareife erreicht wird.
Doch nun freuen wir uns zunächst einmal über diesen wirklich wichtigen und großartigen Sieg.
Der Förderverein bedankte sich nach dem Spiel beim Team mit einer ordentlichen Spende für die Mannschaftskasse und Torsten Otte erhöhte mit freundlichen Grüßen von Boris Josch nochmals.
Auf Lindens Straßen munkelte man am Montagmorgen, dass es eine kleine Siegesfeier gab, die bis in die frühen Morgenstunden andauerte.
Wo, wer und wie stark die Party ausgeartet ist, bleibt selbstverständlich geheim. Denn was an der Fösse geschieht, bleibt an, oder manchmal auch in der Fösse. In diesem Sinne mit heiter bis wolkigen Aussichten.
Tim Holzapfel
(Presse Victoria-Linden)