Die Zebras gingen zwar als Außenseiter in dieses Spiel zeigten in der ersten Halbzeit aber eine solide Leistung und lieferten den Hanseaten einen Kampf auf Augenhöhe und fanden mehr als gut in die Partie.
Auch die Hamburger machten von der ersten Minute an Druck und wollten unbedingt beweisen, dass sie zu Recht deutlich vor Victoria in der Tabelle stehen.
Die Rot-Schwarzen konnten zunächst in der 23. Minute einen Straftritt verwandeln und gingen somit mit 00:03 in Führung.
Die Zebras verteidigten, wie die Löwen, stemmten sich gegen die Angriffsbemühungen der Elbstädter und hatten in der 26 Minute direkt die richtige Antwort. Durch einen schönen Versuch durch Morné Van Jaarsveld gingen die Jungs von der Fösse in Führung zum 05:03. Ein Gedanke brüllte förmlich durch die Fösse-Arena „Da geht heute noch was!“
„In der ersten Halbzeit haben die Jungs das sehr gut gemacht. Leider wurden einige klare Chancen im 22 der Hamburger leichtfertig verdaddelt. Manche Entscheidungen der Spieler waren einfach nicht optimal und wir hätten in Durchgang 1 unserer Führung ausbauen müssen. Wir wollten eigentlich noch mehr mit dem Sturm spielen und hatten hierfür auch einiges im Training einstudiert.“ (OT Jens Himmer)
Die Zebras waren – in der ersten Halbzeit- sehr stark im Gedränge, standen sehr gut und schoben die Hanseaten, ein ums andere Mal, zurück und machten hierdurch einige Meter gut.
Kurz vor der Halbzeit waren es erneut die Jungs aus Hamburg, die einen Straftritt verwandelten und somit in Führung liegend in die Pause gingen (Halbzeitstand von 05:06).
Hochmotiviert gingen die Zebras in die zweite Halbzeit und hatten den Plan noch 3 Versuche zu legen und somit einen Bonuspunkt einzusammeln. Doch dann kam alles ganz anders. Nach einem Gedränge vor dem Malfeld der Jungs vom HRC eroberten diese den Ball und ein Rot-Schwarzer lief 80 Meter über den Platz und konnten den Ball, fast ohne Gegenwehr ablegen. Die Hamburger bauten die Führung somit auf 05:13 aus.
Dann gab es auch noch eine gelbe Karte gegen die Zebras für Bernik Bezuidenhout wegen High- Tackle und somit fehlte der Verbinder und Regisseur des Teams für 10 Minuten.
Der Versuch und die Karte haben das junge Team derartig verunsichert, dass sie komplett den Faden verloren haben. Es lief nicht mehr viel zusammen und so kassierten die Zebras alleine während der Zeitstrafe weitere 3 Versuche von denen einige erfolgreich erhöht wurden. (05:34). Auch die Körpersprache der Jungs machte zwischenzeitlich einen nicht ganz so guten Eindruck. Doch wer selbst einmal auf dem Feld stand, kann sicherlich nachvollziehen, das es manchmal Momente auf dem Platz gibt, die man einfach akzeptieren muss.
„Der erste Versuch der Hamburger und die Karte haben uns das Genick gebrochen. Nix lief mehr, unser Matchplan war nur noch auf dem Zettel und nicht mehr in den Köpfen der Jungs. Das kann in einem solchen Spiel mal passieren. Wir müssen nun ruhig bleiben, das Spiel möglichst schnell abhaken und uns auf die kommenden Partien konzentrieren und an unserer Moral arbeiten und vermeidbare Fehler abstellen. Schade da wäre heute deutlich mehr drin gewesen.“ (OT Jens Himmer)
Die Hamburger bauten die Führung weiter aus und führten zwischenzeitig mit 05:47. In der Gasse war das Spiel der Fössebutjer mit nur einem „echten“ Fänger leider zu durchsichtig und so wurden auch hier bei eigenem Einwurf einige Bälle unnötig verloren. Die Zebras fanden dann jedoch zurück ins Spiel und erkämpften sich weitere 2 Versuche und beweisen damit Moral und Kampfgeist. Doch leider kam dieser Weckruf viel zu spät, so dass das Spiel nicht mehr gedreht werden konnte. Besonders bedauerlich ist es, dass nicht doch noch der 4. Versuch gelegt werden konnte und somit ein wichtiger Bonuspunkt gegen den drohenden Abstieg mitgenommen wurde. Positiv ist, dass wieder einmal alle 22 Spieler eingesetzt wurden und somit alle wichtige Spielerfahrungen sammeln konnten.
Nun läuft wohl alles wieder einmal auf ein spannendes Endspiel gegen den FC St. Pauli am 11. Mai 2024 in Hamburg hinaus.
Die Jungs haben das Zeug gegen jeden Gegner mitzuspielen und hier und da noch Punkte einzufahren. Sei es nun ein defensiver Punkt mit weniger als 7 Punkten Rückstand oder auch einen offensiver Punkt, für mindestens 4 gelegte Versuche. Am besten wäre natürlich beides.
Das Spiel gegen den Hamburger Rugby Club war sehr kampfbetont wurde jedoch hart aber fair von beiden Seiten geführt. Aus welchem Grund es immer wieder die Zebras erwischt und sie noch weitere 2 Gelbe Karten erhielten und die Hamburger lediglich eine, muss auch noch mal analysiert werden. Ahndungswürdige Regelverstöße gab es auf beiden Seiten gleichermaßen, jedoch mit dem schlechteren Ende für die Zebras.
Die Enttäuschung nach dem Spiel war den Jungs deutlich anzusehen und auch die vielen Fans und Unterstützer konnten teilweise nur die Köpfe schütteln und kaum nachvollziehen, wie das Spiel nach dem brillanten Auftakt, noch so aus den Händen der Lindener gleiten konnte. Aber so ist nun mal der Sport!!! Das Team, welches über 80 Minuten die Konzentration aufrechterhalten kann und den eigenen Matchplan konsequent verfolgt, geht am Ende als verdienter Sieger vom Platz.
Gegen den HRC hat es diesmal leider nicht gereicht und wir beglückwünschen die Hanseaten zum deutlichen Sieg. Den Endstand auf der Anzeigentafel habe ich dann einfach als Uhrzeit wahrgenommen. Wie jetzt schon so spät? Na dann ab nach Hause (17:54).
Hätten wir noch in der ersten Halbzeit weitere Punkte erzielt wäre es sicherlich ganz anders ausgegangen. Doch „Hätte, Wenn und Aber“, liefern leider keine Punkte. Mir persönlich ist auch unverständlich aus welchem Grund in einigen Situationen ohne Bedrängnis Einhandpässe gespielt werden, obgleich man auch beidhändige sichere und bessere Pässe hätte produzieren können. Natürlich ist es super, wenn so ein spektakulärer “Six-Nation- Off-Load” zu einem erfolgreichen Angriff führt. Auch ist es nicht unbedingt die schlechteste Idee als Eckdreiviertel die Außenbahn zu verlassen und nach innen zu ziehen, anstatt in der vorgesehenen Spur zu bleiben.
Doch Bitte Jungs, experimentieren kann man, wenn man 15 oder 20 zu Null in Führung liegt, bis dahin sollte man das spielen, was man auch trainiert hat und Kunststücke und Trickse erst aus dem Hut zaubern, wenn man seinen Matchplan erfolgreich umgesetzt hat. Einfach ist manchmal mehr und manchmal eben auch „einfach“ erfolgreicher.
Selbstverständlich ist es absolut erwünscht, dass die Jungs auf dem Platz kreativ werden und auch mal eigenen Ideen einbringen, die so nicht trainiert und besprochen wurden. Aber bitte doch alles zu seiner Zeit.
Die Jungs müssen das Spiel nun schnell aus den Köpfen bekommen und sich auf die kommenden Aufgaben konzentrieren und jede sich bietende Chance am Schopfe packen, um Punkte zu sammeln. Noch ist nichts verloren und die Zebras sind in der Lage den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft zu schaffen.
Ein Sonderlob hat sich heute der älteste Spieler auf dem Platz verdient. Der 39-jährige Steffen Lammers zeigte erneut, wie wichtig er für die Stabilität der ersten Reihe und den Sturm generell ist. Bravo und Danke an Steffen!!!
Die Zuschauer waren zahlreich an der Seitenlinie, ließen sich vom zwischenzeitigen Moralverlust des Teams jedoch anstecken und waren insgesamt zu leise, um die Zebras nach Vorne zu peitschen.
Ein herzliches Dankeschön geht dennoch an die etwa 300 Fans, die Unparteiischen und den Hamburger Rugby Club. Man kann es drehen und wenden, wie man will, die Schwarz -Roten aus Winterhude haben am Ende verdient gewonnen.
Nächste Woche fahren die Zebras wiederum als Außenseiter an die Schneckenburger Straße zum SC Germania List. Wie heißt es doch so schön: „Die Hoffnung und der Glaube sterben zuletzt.“ Also unsere Bitte an die Fans das Team weiterhin zu unterstützen und zahlreich in der List anzutanzen.
Antritt ist am Samstag, den 13.04.2024 um 15:00 Uhr auf der schönen Anlage vom SC Germania List. Vielleicht ist ja sogar eine riesige Überraschung möglich, wie sie bereits in der Vergangenheit abgeliefert wurde. Siehe hierzu auch: https://victoria-linden.de/rugby/rugby-1-herren/2022/09/11/victoria-spielt-eine-ueberragende-zweite-halbzeit/#more-1627
Die Skills und die Fähigkeiten der jungen Zebras sind vorhanden. Sie müssen jedoch mal über die volle Spielzeit von 80 Minuten plus X abgerufen und durchgezogen werden. Mund abwischen, Köpfe hoch, weiterackern und weiterkämpfen, Jungs!!!
Die Aufstellung der Zebras wird von Hannover Gin 0,0 Promille präsentiert
Punkte Victoria:
Erste Halbzeit: Morné Van Jaarsveld zum 05:03
Zweite Halbzeit: Valentin Boeck und Cengiz Senses, jeweils 5 Punkte
Kickpunkte: Bernik Bezuidenhout, Erhöhung (2 Punkte)
Halbzeitstand 05:06, Endstand 17:54
Tim Holzapfel